Diese Jacke zu stricken, war ein besonders schönes „Erlebnis“. Erstens, weil die Wolle – englische reine Schafwolle doppelt verstrickt – das reine Strickvergnügen bedeutet; bei dieser Gelegenheit muss bzw. möchte ich erwähnen, dass ohne die meist sehr gute Beratung verschiedener Wollgeschäfte viele Projekte nicht oder nicht so gut zustande kämen, in diesem Fall hat die fachlich erstklassig versierte, zudem auch freundliche und geduldige Beratung von Kathi Wessely von https://woll-habitat.at/ viel zu dessen Werdegang beigetragen. Es war genau das richtige Material, das wir gemeinsam für dieses besondere Projekt gesucht und gefunden haben.
Darüber hinaus hat mir das Anfertigen auch deshalb so viel Freude gemacht, weil dem Ganzen ein sehr angenehmer, fachlich interessanter, einige Wochen andauernder Mailwechsel vorausgegangen ist – von Berlin nach Wien und wieder retour – mit einem äußerst freundlichen, selbst strickenden Herrn, dem viel an gutem Material und perfekter Ausführung gelegen ist. In Wien wurden Maschenproben mit verschiedenen Materialien angefertigt, möglichst gute Fotos davon nach Berlin geschickt, das ging ein paar Mal hin und her, bis wir – beide – ein gutes bzw. das beste Gefühl hatten, uns gemeinsam nach vielen Erörterungen über die Vor – und Nachteile des jeweiligen Garnes einigen zu können. Die Idee zum Namen der Jacke, „Die Schöne Wienerin“, resultiert aus einer Geschichte, die in diesem Mailverkehr zwischen Berlin und Wien erzählt wurde.
Das alles hat mir Freude gemacht. Es ist schön, nach vielen Wochen, während denen ein Stück in meinen Händen wächst, in denen ich um das Gestrick „herumdenke“, die Wollstränge zu Knäueln wickle, manches auch wieder auftrenne, weil entweder ein Zopf in die falsche Richtung läuft oder die eine oder andere Maschen nicht richtig sitzt, ein Stück abschicken zu können, das mir so an’s Herz bzw in die Hände gewachsen ist, dass ich es am liebsten behalten würde. Ein gutes Zeichen!